Reisanbau in der Nordschweiz im Test

Reis

Zeitweise überflutete Flächen gelten als weniger wertvolles Ackerland. Sie wurden mittels Bodenaufschüttungen sowie Entwässerungsanlagen «aufgewertet». Viele dieser Anlagen sind heute sanierungsbedürftig. Neue Lösungen sind daher gesucht. Eine umweltfreundliche Möglichkeit mit Wertschöpfungspotenzial ist gemäss Agroscope-Fachleuten der Reisanbau in der Nordschweiz.

Nachfrage und Wertschöpfungspotenzial sind vorhanden
Agroscope-Fachleute führten Pilotversuche auf Feuchtackerflächen durch: In der Grenchner Witi wurde 2017 Reis auf einer temporär gefluteten Fläche in verschiedenen Verfahren angebaut. Nach der Bodenbearbeitung wurde die Parzelle mit Drainagewasser überflutet, damit der Reis (Sorte Loto) Anfang Mai als Setzlinge gepflanzt werden konnte. Die Setzlinge entwickelten sich erfreulich, die reifen Körner konnten Ende August geerntet werden.

Langjährige Erfahrungen aus dem Tessin mit Trockenreisanbau zeigen: Die Nachfrage nach inländischem Risottoreis ist sehr hoch. Das aktuelle Ertragspotenzial im Tessin beträgt vier bis sieben Tonnen pro Hektare. Diese Werte erreichte man im diesjährigen Agroscope-Pilotversuch mit Reis auf temporär gefluteter Fläche, bei welchem zudem keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt wurden. Bei einem Direktverkaufswert von fünf bis sechs Franken pro kg für die verwendete Reissorte besteht somit ein beachtliches Wertschöpfungspotenzial.

Fazit: Reisanbau kann auch in der Nordschweiz wirtschaftlich sein
Das Fazit der Agroscope-Studie: Der Anbau von Reis als Nischenprodukt auf temporär gefluteten Flächen kann wirtschaftlich sein. Gleichzeitig kann die Natur profitieren, da sich stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten ansiedeln können, die auf solche Lebensräume angewiesen sind. Im Reisfeld wurden u.a. Laubfrosch, Kreuzkröte und verschiedene Libellenarten beobachtet.

www.feuchtacker.ch

Quelle
Medienmitteilungen admin.ch