Regulierung der neuen Gentechnik-Verfahren: Bundesrat genehmigt Bericht

Das Gentechnikgesetz trat 2004 in Kraft. Seit Ende 2005 gilt in der Schweiz aufgrund einer Volksabstimmung ein Moratorium für den Anbau von gentechnisch veränderten Organismen. In den letzten Jahren wurden neue gentechnische Verfahren entwickelt, denen auch in der Pflanzenzüchtung ein grosses Potenzial zugeschrieben wird. Sie könnten insbesondere zu einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Land- und Ernährungswirtschaft beitragen.
Seit dem Inkrafttreten des Gentechnikgesetzes wurden verschiedene neue Techniken entwickelt (u.a. CRISPR/Cas), die eine gezielte Veränderung des genetischen Materials (Genom-Editierung) ermöglichen. Diese Techniken werden in allen Anwendungsbereichen der Biotechnologie angewendet und werden im Vergleich zu früheren Methoden bezüglich Kosten, technische Zugänglichkeit und Einfachheit, produzierter Eigenschaften und Eingriffsmöglichkeiten bevorzugt eingesetzt. Diese Methoden bieten Chancen und Risiken.
Anpassungsmöglichkeiten bei der bestehenden Regulierung für gewisse neue gentechnische Verfahren werden nun geprüft.
Eine der grössten Herausforderungen im Zusammenhang mit den neuen Techniken ist die Rückverfolgbarkeit. Die klassische Gentechnik zeichnet sich dadurch aus, dass fremde Gene in einen Zielorganismus eingeführt werden (Transgenese) und danach eindeutig identifiziert werden können. Für Mutationen, die mit den neuen gentechnischen Verfahren hervorgerufen werden, lassen die derzeitigen Nachweismethoden hingegen keine eindeutigen Rückschlüsse zu.
Der Bericht schlägt Eckwerte vor, um den Besonderheiten dieser neuen gentechnischen Verfahren Rechnung zu tragen. Dabei soll geprüft werden, ob und inwieweit solche Verfahren und Produkte verfassungskonform vom Geltungsbereich des Gentechnikgesetzes ausgenommen werden können.
Die Wahlfreiheit der Konsumentinnen und Konsumenten soll sichergestellt bleiben.
Deshalb werden Fragen zur Kennzeichnung der gentechnisch mit neuen und alten Methoden veränderten Organismen erörtert. Gleiches gilt für die Koexistenz solcher Organismen auf dem Feld. Zudem werden die regulatorischen Entwicklungen auf europäischer Ebene beobachtet und Fragen der Vereinbarkeit mit dem Recht der Welthandelsorganisation (WTO) und internationalen Abkommen erörtert.
Quelle
Der Bericht steht elektronisch zur Verfügung, News admin.ch